Über das Dorf
SCHÖNAU, ehemalige Gemeinde Schönau
362 m über NN
867 Einwohner (Stand: 31.12.2022)
Pfarrkirche St. Goar (Festtag: 6. Juli)
Überblick
Schönau liegt malerisch auf der südlichen Talseite des Erfttals, umgeben von den Zuflüssen Krumesbach, Dreisbach und Lückenbach. Das Dorf ist ein Teil der Stadt Bad Münstereifel im Kreis Euskirchen und überzeugt mit seiner reichen Geschichte, einem gut erhaltenen Ensemble historischer Fachwerkbauten und einer abwechslungsreichen Kulturlandschaft, die bis heute bewahrt wurde.
Geschichte
Die Geschichte von Schönau ist reich und vielschichtig. Die Ansiedlung wird erstmals im Jahr 893 im Prümer Urbar erwähnt, während die früheste Besiedlung auf einige Jahrtausende zurückgeht. Steinzeitmenschen nutzten die nahe gelegene Kakushöhle als Rückzugsort und jagten im umliegenden Gebiet. Ein Fund eines Steingerätes nordöstlich von Schönau belegt diese frühe Nutzung. Aus römischer Zeit stammt eine Kupfermünze mit der Aufschrift „Imp. M. Philippus, Aug. R. Victoria Augusti“, die die historische Bedeutung der Region unterstreicht.
In der karolingischen Zeit war Schönau im Besitz des damaligen Königs, was durch den Flurnamen „Königswiesen“ belegt wird. Zudem gehörte Schönau zum 830 gegründeten Kloster Münstereifel. Laut dem Prümer Urbar gab es in Schönau drei Mansen, die Hofgebäude, Obstbäume, Flachsfelder, Gemüsebeete sowie Acker- und Weideland umfassten. Die Bauern waren abhängig und mussten Frondienste leisten sowie Abgaben abführen.
Im Jahr 1222 gehörte Schönau als Lehen den Grafen von Vianden und Jülich. Der Viandener Anteil wechselte im 13. Jahrhundert mehrere Male den Besitzer und wurde 1385 an Johann von Are verkauft. 1507 existierten bereits 22 Blankenheimer Lehenshöfe in Schönau, und die Blankenheimer Grafen hatten das Patronat über die Kirche inne. Die Jülicher Grafen gliederten zwischen 1335 und 1394 ihre Besitzungen in Ämter, wobei Schönau dem Amt Münstereifel zugeordnet wurde. Nach einer Gerichtsreform im 16. Jahrhundert beschränkten sich die Aufgaben des Gerichts auf Notariats- und Katasteraufgaben.
Im Laufe der Jahrhunderte erlebte Schönau zahlreiche Veränderungen, die die Entwicklung des Ortes maßgeblich prägten. Mit der französischen Inbesitznahme im Jahr 1794 wurde Schönau der Mairie Münstereifel zugeordnet. 1816 kam der Ort zum neu gegründeten Kreis Rheinbach, und ab 1856 gehörte Schönau zur Landbürgermeisterei Münstereifel. Schließlich, im Jahr 1969, wurde Schönau Teil der Großgemeinde Bad Münstereifel. Diese Entwicklungen verdeutlichen die dynamische Anpassung Schön aus an die wechselnden politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen im Laufe der Zeit.
Schule
Die Geschichte der Schulbildung in Schönau ist eng mit dem Dorf selbst verbunden. Ursprünglich fand der Unterricht in einem kleinen Schulgebäude im Dorf statt. Im Jahr 1816 waren dort bereits 40 Schülerinnen und Schüler eingeschrieben.
Im Jahr 1879 wurde auch Fortbildungsunterricht für 18 Schülerinnen und Schüler angeboten. Im Jahr 1889 wurde die Notwendigkeit eines Neubaus deutlich, als der damalige Lehrer Halsig in einem Schreiben auf die Überfüllung des bestehenden Schulraums hinwies. Dieser Raum war mit nur 48,5 m² sehr klein für die 86 Schülerinnen und Schüler, die dort unterrichtet wurden. Vermutlich handelte es sich bei dem damaligen Schulgebäude um das heutige „Haus Gemünd“.
Die Forderung nach einem Neubau wurde schließlich anerkannt, und es wurde ein neues Schulgebäude errichtet. Dieses wurde vermutlich Mitte der 1890er Jahre auf der Fläche des heutigen Dorfplatzes erbaut. Im Jahr 1965 konnte dann eine neue Schule im Wiesental eingeweiht werden. Diese Schule wurde jedoch nur bis 1968 für die Beschulung der Schülerinnen und Schüler genutzt, da die Schulbildung danach nach Bad Münstereifel verlagert wurde.
Das Schulgebäude im Wiesental wird heute weiterhin genutzt, allerdings nicht mehr als Schule, sondern als Kindergarten. Diese Entwicklungen zeigen die Veränderungen und Herausforderungen der Schulbildung in Schönau über die Jahre hinweg und die Bemühungen, den Bildungsbedürfnissen der Dorfgemeinschaft gerecht zu werden.
Pfarrkirche St. Goar
Die Pfarrkirche St. Goar ist ein bedeutendes historisches Bauwerk, das auf einem Kirchberg gelegen ist und von altem Baumbestand umgeben ist. Ihre Ursprünge reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück, wobei der gotische Kern und der Kirchturm aus dieser Zeit stammen. Erstmals wurde die Kirche im Jahr 1222 erwähnt.
Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr die Kirche mehrere Erweiterungen und Umgestaltungen, unter anderem durch Pfarrer Michael Dernen, der zwischen 1864 und 1873 eine Empore hinzufügte. Pfarrer Peter Hubert Kels initiierte den Bau des gotischen Querschiffs mit einem Chor aus Backstein, das unter Pfarrer Peter Schnabel (1887-1895) vollendet wurde.
Die Innenausstattung erhielt unter Pfarrer Peter Wilhelm Scheurer eine neugotische Ausmalung. Pfarrer Joseph Weissenfeld (1936-1963) verlegte die Orgel ins linke Querschiff, vergrößerte die Fenster und ergänzte die barocke Ausstattung der Kirche. Die Kirche beherbergt zudem eine kleine Kriegsgräberstätte und hat eine große Bedeutung für die lokale Gemeinschaft.
Nach dem Tod von Pfarrer Konstantin Helmig im Jahr 1987 wurde die Pfarrgemeinde von Geistlichen aus Bad Münstereifel mitbetreut, bis ab 1989 Pfarrer Peter Arenz zuständig war.
Historischer Ortskern
Der historische Ortskern von Schönau ist geprägt von einem beeindruckenden Ensemble an Fachwerkbauten, die die architektonische Vielfalt und den Charme der Region widerspiegeln. In diesem Bereich befinden sich zahlreiche historische Höfe, die nicht nur die Geschichte des Dorfes erzählen, sondern auch als Zeugnisse der Handwerkskunst vergangener Zeiten gelten.
Die gut erhaltenen Gebäude tragen zur kulturellen Identität von Schönau bei und sind ein beliebtes Ziel für Besucher, die sich für die Geschichte der Region interessieren. Neben den Fachwerkhäusern finden sich im Dorf auch kulturlandschaftliche Kleinelemente wie Wegekreuze, von denen einige aus dem Jahr 1789 stammen. Diese Elemente fügen sich harmonisch in das Bild des historischen Ortskerns ein und verleihen ihm eine besondere Atmosphäre.
Besonders erwähnenswert ist die Obermühle im südwestlichen Bereich des Ortes, die bis 1970 als Getreidemahlbetrieb in Betrieb war. Sie ist bereits in der Tranchotkarte verzeichnet und stellt ein wichtiges Zeugnis der wirtschaftlichen Geschichte dar. In der Nähe der Obermühle liegt die Schochermühle, die in der Kartenaufnahme der Rheinlande (1801-1828) eingetragen ist und auch heute noch im Elektrobetrieb Getreide mahlt.
Der historische Ortskern hat im Laufe der Jahre jedoch auch schwere Zeiten durchlebt, insbesondere während des Zweiten Weltkriegs, als mehrere Bombeneinschläge Zerstörungen verursachten und tragische Verluste für die Dorfgemeinschaft mit sich brachten. Trotz dieser Herausforderungen hat der historische Ortskern seinen Charme bewahrt und ist ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes von Schönau.
Er spiegelt die Geschichte und die Entwicklung des Dorfes wider und ist ein lebendiger Ort, der sowohl für die Bewohner als auch für Besucher von großer Bedeutung ist.
Kulturlandschaft und heutiger Zustand
Kulturlandschaft:
Die Kulturlandschaft rund um Schönau ist durch ihre landschaftliche Vielfalt und landwirtschaftliche Prägung gekennzeichnet. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war die Region stark agrarisch geprägt, mit einem hohen Anteil der Bevölkerung, die ihren Lebensunterhalt durch Ackerbau, Viehzucht und Köhlerei verdiente. Im 19. Jahrhundert kamen zusätzlich Rindenentnahmen für die nahegelegenen Gerbereien hinzu. Im Jahr 1950 verdienten noch 60 % der Schönauer Bevölkerung ihr Einkommen mit Land- und Forstwirtschaft.
In den 1950er Jahren wurde eine Flurbereinigung durchgeführt, um die Zersplitterung der landwirtschaftlichen Flächen zu reduzieren. Diese Maßnahme führte dazu, dass Landwirte größere, zusammenhängende Flächen bewirtschaften konnten, was die Effizienz der Landwirtschaft steigerte. Einige Landwirte errichteten Aussiedlerhöfe in der Flur „Auf Vollmert“, wodurch die Siedlung Vollmert entstand. Diese Veränderungen förderten die Schaffung eines neuen Netzes von Wirtschaftswegen, das den Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen erleichterte.
Trotz dieser Entwicklungen hat die Landwirtschaft in Schönau an Bedeutung verloren. Der Anteil der Bevölkerung, die in der Landwirtschaft tätig ist, ging von 46,1 % im Jahr 1950 auf nur 2 % im Jahr 1992 zurück. Heute wird die Umgebung von Schönau durch abwechslungsreich gestaltete Flächen mit Feldgehölzen und Wiesen geprägt. Die Erft wurde im Rahmen der Flurbereinigung reguliert, während große Teile der Landschaft weiterhin von einem intakten Ökosystem durchzogen sind.
Heutiger Zustand:
Schönau präsentiert sich heute als ein regionaltypisches Eifeldorf mit einem bemerkenswerten Erhaltungszustand seiner historischen Gebäude. Eine große Anzahl dieser Gebäude steht unter Denkmalschutz, was ihre kulturelle und historische Bedeutung unterstreicht. Die Ablesbarkeit der historischen Gegebenheiten ist hoch, und die Architektur des Dorfes spiegelt die Traditionen und den Stil vergangener Zeiten wider.
Die umgebende Kulturlandschaft ist reich strukturiert und kombiniert Grünland, Ackerflächen, Waldbereiche, Alleen, Hecken und Einzelbäume. Diese Vielfalt hebt Schönau von anderen, ausgeräumten Agrarlandschaften ab und trägt zur Attraktivität der Region bei. Der Dorfverschönerungsverein, der 1989 gegründet wurde, engagiert sich aktiv für die Pflege und Gestaltung des öffentlichen Raums. Er sorgt dafür, dass die Plätze im Dorf ansprechend und blumengeschmückt sind, was das Lebensumfeld der Bewohner positiv beeinflusst.
Insgesamt steht Schönau für eine harmonische Verbindung von Geschichte, Natur und Gemeinschaft, die sowohl für die Dorfbewohner als auch für Besucher von großem Wert ist.
Neuigkeiten
Hier finden Sie die neuesten Updates aus Schönau.
Neuigkeiten öffnen
Dorfverschönerungsverein | 2025-01-07 |
In Zeiten des Klimawandels und des Artensterbens ist die richtige Pflanzenauswahl entscheidend für eine nachhaltige Begrünung von Dörfern und Städten. Klimafitte Pflanzen sind robust gegenüber Hitze, Trockenheit, Starkregen und anderen Wetterextremen. Bäume spielen dabei eine Schlüsselrolle, da sie Schatten spenden, CO₂ speichern und das Mikroklima verbessern. Sträucher und Hecken bieten Vögeln und Säugetieren wichtige Lebensräume und pflegeleichte und bodendeckende Pflanzen helfen, Wasser zu sparen und den Boden zu schützen. Ein hoher Anteil an heimischen Wildstauden, Obstbäumen und Wildgehölzen fördert zudem die Insektenvielfalt.
In dem Vortrag werden geeignete Arten für eine vielfältige Begrünung, extensive Pflegemaßnahmen und Ideen, wie die Dorfgemeinschaft zum Mitmachen aktiviert werden kann, vorgestellt.
Referentin:
Dr. Petra M. Bloom, Geschäftsführerin des Landesverbandes der Gartenbauvereine NRW e.V.
Anmeldung: https://beteiligung.nrw.de/portal/kreis-euskirchen/beteiligung/themen/1010972?zugangscode=eFe8AfVc
Alle Vereine und Organisationen | 2025-01-05 |
Die Vereine und Organisationen aus Schönau haben einen gemeinsamen Kalender erstellt. Und Jens Ungermann hat diesen in eine eigene Internetseite gebracht. Neben den Veranstaltungen auch ein paar Informationen über Schönau.
Gerne hätten wir noch ein paar schöne Bilder zu den einzelnen Themen.
Anregungen zur Gestaltung und Fehler gerne an Jens Ungermann.
KG Erfttrabanten Schönau e.V. | 2025-01-03 |
Wir freuen uns auf Euch!

Dorfverschönerungsverein Schönau | 2024-12-22 |
Es darf ab sofort benutzt werden, und wir wollen im Frühjahr ein Spielplatzfest veranstalten, um es richtig einzuweihen.


Sonstige | 2024-12-23 |

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Termine und Veranstaltungen
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Dorfvereine
Folgende Vereine gibt es in Schönau:
Logo | Name des Vereins |
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Dorfverschönerungsverein Schönau e.V. |
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TSV Schönau 1934 e.V. |
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Karnevalsgesellschaft Erfttrabanten Schönau e.V. |
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JGV "Edelweiß" Schönau |
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Tambourcorps "Rhenania" Schönau |
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Freiwillige Feuerwehr Schönau |
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Kirchenvorstand |
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Kath. Frauengemeinschaft |
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SfG Schönau |